Das Rennen 2011

Tag:
Ort:
Trins, Naturrodelbahn Tore
Wetter:
durchwachsen
Bahn:
Eis mit Schneeauflage
TeilnehmerInnen:
55
Rennbericht:

29. Jänner 2011. Da war es nun so weit. Ein herrlicher Tag im schönen Trins im Gschnitztal und sechs Menschen die der Meinung waren, es brauche einen gescheiten Rodelverein und ein noch gescheiteres Rodelrennen.

Der Vereinsname war schnell gefunden, für die Vereinsgründung keine Zeit, der Rennort schon lange im Visier von Präsident und Obmann, aber woher die RennfahrerInnen nehmen? Das Internet machte vieles leichter und die Online-Anmeldungen auf der Homepage liesen auf rege Teilnahme schließen. Aber würde das auch am Renntag gelten? Die Schneelage war nicht gerade berauschend, bei den Trainingsfahrten blitzte das Eis aus den Kurven und der langgezogene, flache Mittelteil der Strecke drohte bereits auszuapern. Und wer zum Teufel nimmt noch an Rodelrennen teil?

Alle SkeptikerInnen wurden spätestens bei der Startnummernausgabe eines Besseren belehrt. Mehr als 50 RennfahrerInnen bevölkerten nach und nach den Sign-in-Bereich im Zielgelände. Sorglose Kinder, besorgte Mütter, verbissene SiegertypInnen und coole GanzjahresrodlerInnen waren angetreten um in den verschiedenen Rennklassen anzutreten. Von der Hightech-Rodel bis zur Ich-hab-doch-irgendwo-noch-eine-Rodel-Rodel war alles vertreten. Sogar ein raketenbetriebenes Modell schaffte es irgendwie durch die Sicherheitskontrollen.

Wer jetzt noch Bedenken in Sachen Bahnzustand hatte, wurde spätestens beim Aufstieg zum Startbereich beruhigt. Der Wintersportverein Trins hatte wahrlich Wunder vollbracht. Woher der Neuschnee in der Bahn kam wusste niemand, aber er war da. So gut wie kein Eis mehr sicht- und spürbar. Perfekte und sichere Verhältnisse für alle! Streckenposten waren an der Schlüsselstelle nach dem Lerchenschuss positioniert und Holzbanden sowie alte Matratzen machten einen Abflug von der Bahn so gut wie unmöglich. Im Zielgelände ertönte die Stimme des Platzsprechers und forderte auf, sich zum Start zu begeben.

Und jetzt Start! Die Kinder machten den Anfang, gefolgt von den Jugendlichen. Der Startmeister des Wintersportvereins Trins strahlte die Ruhe aus, die wir alle brauchten. Mit gedämpfter Stimme entlies er Startnummer für Startnummer auf die Bahn: „Bereit? ... Bei 1 ... 10, 9, 8, 7, ...” Hopp, hopp, hopp war gerade noch unter dem Helm wahrnehmbar und dann begann der Ritt ins Tal.

Die ersten, die im Ziel abbremsten hörten noch oft das Wort „BESTZEIT...” aus den Platzsprecher-Boxen schallen. Das nahm freilich immer mehr ab und schließlich ertönte der Ruf das letzte Mal: Die Fahrt des Tirodler-Päsidenten. Eine astreine Bestzeit. Freude bei den Einen, Fragen über Fragen bei den Anderen. Wo habe ich blos so viel Zeit verloren?

An der Imbissstation im Zielgelände wurden dann lautstark Rennerfahrungen ausgetauscht. Bei Schnitzelburger, Würstel und so manchem Schnapserl lies es sich hervorragend über Fahrtechnik und Material plaudern, während die Verantwortlichen die Siegerlisten für die bevorstehende Siegerehrung für Kinder und Jugendliche vorbereiteten.

So war das, dieses erste Rennen der Tirodler. Was noch folgte war die Siegerehrung für Kinder und Jugendliche, gleich nach dem Rennen und eine Siegerparty für die Großen am Abend in der Wolke 7. Medaillen und fantastische Sachpreise wurden überreicht, da und dort Freudentränen vergossen und im Vereinsvorstand des noch nicht existenten Tirodler-Vereins war eines ganz schnell klar: 2012 wird weitergerodelt!